16.03.2014

  • Was sind für dich persönlich Angsträume? Welche Merkmale haben sie, wo befinden sie sich ganz konkret in deinem Leben? Hast du schon einmal schlechte Erfahrungen gemacht und sich so ein Angstraum manifestiert?
Ja ich habe Angsträume bzw. Plätze welche ich mittlerweile so gut es geht meide, aber in manchen Fällen ist das leider nicht ganz möglich. Angsträume sind Plätze wo für mich persönlich etwas Schlimmes vorgefallen ist, was man nicht vergessen kann und immer wieder mit diesem Platz in Erinnerung bringen wird. Ich finde solche Plätze sind Auslöser die einen immer wieder an etwas schon geschehenes erinnert. Zumindest ist das für mich so. Aber es gibt natürlich auch Menschen die in einem Raum Angst haben, weil sie wissen was dort eventuell oder sicher geschehen wird.
 Ein Angstplatz ist und bleibt für mich der Karlsplatz. Ich hasse es dort in der U-Bahn Station zu gehen, da ich leider schon einige nicht gerade schöne Szenarien beobachten konnte. Angefangen von Prügeleien, Diebstahl bis hin zur Drogenübergabe. Ich habe dort Angst um meine Physische Verfassung. Das ich angegriffen werden könnte oder Ähnliches.
Ein weiterer Angstraum ist für mich der Friedhof in der Nähe unserer Schule. Dort liegt mein Vater begraben. Ich verbinde mit diesem Ort so ziemlich alles schlechte was mir im Leben wiederfahren ist und selbst wenn ich mit dem Bus dort vorbeifahre, wird mir ganz anders. Mittlerweile habe ich meine Angst davor im Griff aber früher bin ich immer lieber einen Umweg gegangen, als dort auch nur vorbei zu gehen.
Ein weiterer Angstraum ist für mich die Schule, warum erkläre ich im vierten Punkt.

  • Woher kommt die Angst vor bestimmten Räumen?
Wie vorher schon erwähnt, kommt die Angst daher, dass man entweder weiß was in diesem Raum schon vorgefallen ist, oder man weiß was in diesem Raum vorfallen wird. Man hat also nicht vor dem Raum selbst Angst. Man muss nicht mal vor den Menschen Angst haben die vielleicht in diesem Raum sind. Vielleicht hat man einfach vor den Gefühlen Angst die einen einholen, sobald man diesen Raum betritt. Oder man hat auch einfach Angst, physisch verletzt zu werden, wie in meinem Beispiel vom Karlsplatz. Ich finde diese Angst ist eine sehr natürliche, welche wir schon von Geburt an eingeimpft bekommen und welcher man nicht entrinnen kann, außer man ist ein Narr der sich um nichts schert.
·         Angstraum Schule: Ist für dich die Schule ein Angstraum? Welche Räume in der Schule magst du nicht so besonders? Begründe
Die Schule ist für mich auf jeden Fall ein Angstraum. Jetzt vielleicht weniger als früher. In der fünften Klasse hatte ich wirklich wahnsinnige Angst in die Schule zu gehen, da ich in 3 Gegenständen negativ war und ich mich jede Minute mit dem Gedanken auseinandersetzen musste durchzufallen. Besonders wenn ich Französisch hatte, das Fach wo ich am schlechtesten bin und schon die ganze Oberstufe Gefahr laufe durchzufallen, bekam ich jedes Mal Angst. Mir wurde schlecht, ich fing an zu schwitzen und wollte während des Unterrichts am liebsten ganz weit weg rennen. Heute habe ich diese Angst leider noch immer, bis zu einem gewissen Maß. Natürlich weiß ich, dass mir in der Französisch Stunde nichts Schlimmes passieren wird. Ich weiß, dass ich keine Angst haben bräuchte, weil mir ja niemand etwas böses will. Aber die Angst zu versagen, die Angst man könnte etwas falsches oder dummes sagen und damit dem durchfallen immer wieder ein Stück näher kommen, ist trotzdem da.
Zu dem Punkt vor welchen Räumen ich Angst habe, es ist einfach meine Klasse. Während anderer Gegenstände habe ich keine Angst, aber während Schularbeiten oder eben Französisch, wird es für mich zu einem Angstraum, aus welchem ich unbedingt hinaus möchte.
Außerdem mag ich das Sekretariat und das Zimmer der Direktorin nicht. Ich gehe dort nie gerne hin, weil mich Respektspersonen immer etwas einschüchtern, obwohl ich natürlich weiß, dass mir nichts passieren kann.  

  • Was denkst du über Menschen, die große Angst haben, sich im öffentlichen Raum zu bewegen?
Ich denke, diese Angst ist gerechtfertigt. Besonders für Menschen, die nicht viel ausgehen oder vielleicht zu Hause arbeiten, kann es schwierig sein sich ohne irgendwelche Ängste im öffentlichen Raum bewegen. Bis zu einem gewissen Maß, ist es nicht schlecht diese Ängste zu haben. Man ist vorsichtiger und denkt vielleicht ein zweites Mal darüber nach in welchen Bereichen der Stadt ich mich bewege.
Doch ist die Angst vor öffentlichen Plätzen erst einmal so groß, dass man das Haus am liebsten nie verlassen möchte, grenzt das schon an eine psychische Störung. Solche Leute haben ein echtes Problem, welches sich sicher nicht so einfach überwinden lässt und sie haben mein Mitgefühl. Oft ist es für diese Leute auch schwierig ihr soziales Umfeld aufrecht zu erhalten, weil die Freund oder Familie die Ängste derjenigen Person nicht verstehen und sich möglicherweise deshalb von ihr abwenden.
  •        Wie kann man seine Angst vor Angsträumen überwinden? Soll man das überhaupt?

Ich glaube, dass es egal um welchen Angstraum es sich handelt, es sehr schwer ist seine Angst davor zu überwinden. Hat man einen Raum erst einmal zu seinem persönliches Angstraum erklärt, natürlich ganz unfreiwillig, so ist diese Angst ganz tief in einem verankert. Mit rationalen Argumenten kann man das meistens nicht erklären und so kann man der Person auch nicht rational erklären, warum es nicht nötig ist, sich wegen irgendetwas zu fürchten. Es ist schwer sich von solch einer Angst zu befreien, weil sie ein Schutzmechanismus ist, der uns, wie der Name schon sagt, vor etwas bestimmten schützen soll. Dieser Reflex ist sicher aus früheren Zeiten übriggeblieben. Er berücksichtigt aber nicht die Tatsache, dass es manchmal einfach nicht möglich ist den Angstraum zu meiden (siehe Schule) und das dieser somit seinen Zweck verfehlt und einfach nur lästig ist.
Ich finde, dass es ganz ganz wichtig ist, sich von seiner irrationalen Angst zu befreien weil sie früher oder später zu einem noch größeren Problem werden könnte.

Selbstbeurteilung:

Beurteilungskriterium
Abstufungen
Persönliche Reflexion
sehr ausführlich
ausführlich
ausreichend
minimalistisch
zu wenig
Analyse Angstraum Schule
sehr ausführlich
ausführlich
ausreichend
minimalistisch
zu wenig
Analyse der psychologischen Komponente
sehr ausführlich
ausführlich
ausreichend
minimalistisch
zu wenig

Ich denke, dass ich in meiner persönlichen Reflexion und in der Analyse Angstraum Schule, sehr ehrlich war und ich mich gut ausgedrückt habe, was meine Ängste betrifft. Ich habe auch keine Bedenken das hier zu posten, weil alle Leute die das lesen könnten mich kennen und verstehen werden.
Auch bei der Analyse der Psychologischen Komponenten habe ich mich bemüht, meine Meinung darüber möglichst gut darzustellen. Ich hoffe, dass ist mir trotz meiner mangelnden Kenntnisse über Ängste gut gelungen. 

1 Kommentar:

  1. Liebe Romana,
    Du hast sehr ausführlich und persönlich geschrieben, was für mich sehr interessant zu lesen war! Danke dafür! Ich finde man kann an deinen Beispielen gut erkennen, wie sehr Angst - und hat man noch so viel darüber nachgedacht - gewisse Orte wie z.B. die Schule sehr ins negative kehren kann. Aus dieser Perspektive finde ich es gut, dass du jetzt bald alles hinter dir hast und nicht mehr in Französisch gehen musst. Das wird sicherlich eine Erleichterung für dich werden.
    Meiner Meinung nach hat sich der Karlsplatz auch schon gebessert, aber er ist auch kein Ort, wo ich lange verweilen möchte...! Alles in allem, super gemacht!

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