- Was
sind für dich persönlich Angsträume? Welche Merkmale haben sie, wo
befinden sie sich ganz
konkret in deinem Leben? Hast du
schon einmal schlechte Erfahrungen gemacht und sich so ein
Angstraum manifestiert?
Ja ich habe Angsträume bzw. Plätze welche ich
mittlerweile so gut es geht meide, aber in manchen Fällen ist das leider nicht
ganz möglich. Angsträume sind Plätze wo für mich persönlich etwas Schlimmes
vorgefallen ist, was man nicht vergessen kann und immer wieder mit diesem Platz
in Erinnerung bringen wird. Ich finde solche Plätze sind Auslöser die einen
immer wieder an etwas schon geschehenes erinnert. Zumindest ist das für mich
so. Aber es gibt natürlich auch Menschen die in einem Raum Angst haben, weil
sie wissen was dort eventuell oder sicher geschehen wird.
Ein
Angstplatz ist und bleibt für mich der Karlsplatz. Ich hasse es dort in der
U-Bahn Station zu gehen, da ich leider schon einige nicht gerade schöne Szenarien
beobachten konnte. Angefangen von Prügeleien, Diebstahl bis hin zur
Drogenübergabe. Ich habe dort Angst um meine Physische Verfassung. Das ich
angegriffen werden könnte oder Ähnliches.
Ein weiterer Angstraum ist für mich der Friedhof in
der Nähe unserer Schule. Dort liegt mein Vater begraben. Ich verbinde mit
diesem Ort so ziemlich alles schlechte was mir im Leben wiederfahren ist und
selbst wenn ich mit dem Bus dort vorbeifahre, wird mir ganz anders.
Mittlerweile habe ich meine Angst davor im Griff aber früher bin ich immer
lieber einen Umweg gegangen, als dort auch nur vorbei zu gehen.
Ein weiterer Angstraum ist für mich die Schule,
warum erkläre ich im vierten Punkt.
- Woher
kommt die Angst vor bestimmten Räumen?
Wie vorher schon erwähnt, kommt die Angst daher,
dass man entweder weiß was in diesem Raum schon vorgefallen ist, oder man weiß
was in diesem Raum vorfallen wird. Man hat also nicht vor dem Raum selbst
Angst. Man muss nicht mal vor den Menschen Angst haben die vielleicht in diesem
Raum sind. Vielleicht hat man einfach vor den Gefühlen Angst die einen
einholen, sobald man diesen Raum betritt. Oder man hat auch einfach Angst,
physisch verletzt zu werden, wie in meinem Beispiel vom Karlsplatz. Ich finde
diese Angst ist eine sehr natürliche, welche wir schon von Geburt an eingeimpft
bekommen und welcher man nicht entrinnen kann, außer man ist ein Narr der sich
um nichts schert.
·
Angstraum Schule: Ist für dich die
Schule ein Angstraum? Welche Räume in der Schule magst du nicht so besonders?
Begründe
Die Schule ist für mich auf jeden Fall ein
Angstraum. Jetzt vielleicht weniger als früher. In der fünften Klasse hatte ich
wirklich wahnsinnige Angst in die Schule zu gehen, da ich in 3 Gegenständen
negativ war und ich mich jede Minute mit dem Gedanken auseinandersetzen musste
durchzufallen. Besonders wenn ich Französisch hatte, das Fach wo ich am
schlechtesten bin und schon die ganze Oberstufe Gefahr laufe durchzufallen,
bekam ich jedes Mal Angst. Mir wurde schlecht, ich fing an zu schwitzen und
wollte während des Unterrichts am liebsten ganz weit weg rennen. Heute habe ich
diese Angst leider noch immer, bis zu einem gewissen Maß. Natürlich weiß ich,
dass mir in der Französisch Stunde nichts Schlimmes passieren wird. Ich weiß,
dass ich keine Angst haben bräuchte, weil mir ja niemand etwas böses will. Aber
die Angst zu versagen, die Angst man könnte etwas falsches oder dummes sagen
und damit dem durchfallen immer wieder ein Stück näher kommen, ist trotzdem da.
Zu dem Punkt vor welchen Räumen ich Angst habe, es
ist einfach meine Klasse. Während anderer Gegenstände habe ich keine Angst,
aber während Schularbeiten oder eben Französisch, wird es für mich zu einem
Angstraum, aus welchem ich unbedingt hinaus möchte.
Außerdem mag ich das Sekretariat und das Zimmer der
Direktorin nicht. Ich gehe dort nie gerne hin, weil mich Respektspersonen immer
etwas einschüchtern, obwohl ich natürlich weiß, dass mir nichts passieren kann.
- Was
denkst du über Menschen, die große Angst haben, sich im öffentlichen Raum zu bewegen?
Ich denke, diese Angst ist gerechtfertigt. Besonders
für Menschen, die nicht viel ausgehen oder vielleicht zu Hause arbeiten, kann
es schwierig sein sich ohne irgendwelche Ängste im öffentlichen Raum bewegen. Bis
zu einem gewissen Maß, ist es nicht schlecht diese Ängste zu haben. Man ist
vorsichtiger und denkt vielleicht ein zweites Mal darüber nach in welchen
Bereichen der Stadt ich mich bewege.
Doch ist die Angst vor öffentlichen Plätzen erst
einmal so groß, dass man das Haus am liebsten nie verlassen möchte, grenzt das
schon an eine psychische Störung. Solche Leute haben ein echtes Problem, welches
sich sicher nicht so einfach überwinden lässt und sie haben mein Mitgefühl. Oft
ist es für diese Leute auch schwierig ihr soziales Umfeld aufrecht zu erhalten,
weil die Freund oder Familie die Ängste derjenigen Person nicht verstehen und
sich möglicherweise deshalb von ihr abwenden.
- Wie kann man seine Angst vor Angsträumen überwinden? Soll man das überhaupt?
Ich glaube, dass es egal um welchen Angstraum es
sich handelt, es sehr schwer ist seine Angst davor zu überwinden. Hat man einen
Raum erst einmal zu seinem persönliches Angstraum erklärt, natürlich ganz
unfreiwillig, so ist diese Angst ganz tief in einem verankert. Mit rationalen
Argumenten kann man das meistens nicht erklären und so kann man der Person auch
nicht rational erklären, warum es nicht nötig ist, sich wegen irgendetwas zu
fürchten. Es ist schwer sich von solch einer Angst zu befreien, weil sie ein
Schutzmechanismus ist, der uns, wie der Name schon sagt, vor etwas bestimmten
schützen soll. Dieser Reflex ist sicher aus früheren Zeiten übriggeblieben. Er
berücksichtigt aber nicht die Tatsache, dass es manchmal einfach nicht möglich
ist den Angstraum zu meiden (siehe Schule) und das dieser somit seinen Zweck
verfehlt und einfach nur lästig ist.
Ich finde, dass es ganz ganz wichtig ist, sich von
seiner irrationalen Angst zu befreien weil sie früher oder später zu einem noch
größeren Problem werden könnte.
Selbstbeurteilung:
Beurteilungskriterium
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Abstufungen
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||||
Persönliche Reflexion
|
sehr ausführlich
|
ausführlich
|
ausreichend
|
minimalistisch
|
zu wenig
|
Analyse Angstraum Schule
|
sehr ausführlich
|
ausführlich
|
ausreichend
|
minimalistisch
|
zu wenig
|
Analyse der psychologischen Komponente
|
sehr ausführlich
|
ausführlich
|
ausreichend
|
minimalistisch
|
zu wenig
|
Ich denke, dass ich in meiner persönlichen Reflexion
und in der Analyse Angstraum Schule, sehr ehrlich war und ich mich gut
ausgedrückt habe, was meine Ängste betrifft. Ich habe auch keine Bedenken das
hier zu posten, weil alle Leute die das lesen könnten mich kennen und verstehen
werden.
Auch bei der Analyse der Psychologischen Komponenten
habe ich mich bemüht, meine Meinung darüber möglichst gut darzustellen. Ich
hoffe, dass ist mir trotz meiner mangelnden Kenntnisse über Ängste gut
gelungen.
Liebe Romana,
AntwortenLöschenDu hast sehr ausführlich und persönlich geschrieben, was für mich sehr interessant zu lesen war! Danke dafür! Ich finde man kann an deinen Beispielen gut erkennen, wie sehr Angst - und hat man noch so viel darüber nachgedacht - gewisse Orte wie z.B. die Schule sehr ins negative kehren kann. Aus dieser Perspektive finde ich es gut, dass du jetzt bald alles hinter dir hast und nicht mehr in Französisch gehen musst. Das wird sicherlich eine Erleichterung für dich werden.
Meiner Meinung nach hat sich der Karlsplatz auch schon gebessert, aber er ist auch kein Ort, wo ich lange verweilen möchte...! Alles in allem, super gemacht!